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Bericht aus "die Pirsch",
Heft 25/2001

Allrounder
mit Mumm

Der Deutsch-Kurzhaar ist vielseitig und leistungsstark.

Claus Kiefer, Präsident des DK-Verbandes berichtet Erfreuliches über den aktuellen Stand

Anlageprüfungen
speziell für DK

Die DK-Anlageprüfungen Derby (Frühjahr) und Solms (Herbst) unterscheiden sich auf den ersten Blick von der VJP und der HZP des JGHV:
-durch die Beibehaltung des Notensystems von 0 - 4h anstelle des Punktsystems von 0 - 11 Punkten,
-durch das Nichtprüfen der Gesundspur des Hasen. Wir honorieren eine Hasenspur lediglich mit dem Andreasstern und
-durch die Beibehaltung der Einteilung in Preisklassen.
Ich möche alles andere als hier die Diskussion über Wert und Unwert der Prüfung der Hasenspur neu entfachen. Es gibt sicher die verschiedensten Wege, die nach Rom führen. Wir sind überzeugt, dass unsere Hunde sehr wohl in der Lage sind, zwischen Gesund- und Krankspur zu unterscheiden, und die erbrachten VBR-Nachweise belegen, dass unser System nicht völlig falsch sein kann.
Im Übrigen meinen wir, mit unseren Noten im Zusammenspiel mit der Preiseinteilung sehr gut zurechtzukommen. Wir wissen auf den ersten Blick, dass ein Hund mit einem 1. Preis auf Derby und Solms in Nase, Suche und Vorstehen und beim Solms zusätzlich bei der Arbeit hinter der lebenden Ente eine "4", also "sehr gut" hat. Gerade die Noten für Suche und Vorstehen erfahren dadurch gegenüber VJP und HZP auch automatisch eine Aufwertung.
Die VGP, die wir auch als Meisterprüfung verstehen, ist Bindeglied zu allen anderen Vorstehhundrassen. Die Prüfung nach dem Schuss des JGHV hat für DK keine Bedeutung, weil sie die Arbeit vor dem Schuss im Wesentlichen vernachlässigt.
Unsere Spitzenprüfungen sind die Internationale Kurzhaarprüfung (IKP), eine Feld- und Wasserprüfung die dem internationalen Leistungsvergleich dient und deren Bedeutung in Zukunft zunehmen wird.

Die Dr.-Kleemann-Ausleseprüfung ist eine Zuchtprüfung mit den weltweit höchsten Zulassungsvoraussetzungen (Derby 1. Preis, Solms 1. Preis, VGP 1. Preis, VBR oder VSwP, Formwert sehr gut, HN und HD 0). Diese Prüfung, die mit Sicherheit den Titel "Auslese-" ist gleich "Eliteprüfung" verdient, führt beim Bestehen dazu, dass der jeweilige Hund den Titel "KS" (Kurzhaarsieger) erhält und sich dadurch ausdrücklich für die Zucht empfiehlt

Der Deutsch-Kurzhaar (DK) ist die älteste Rasse unter den Kontinentalen Vorstehhunden, die das "Deutsch" als Namensbestandteil in ihrer Rassebezeichnung führen. Bereits um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Zuchtbuch DK insoweit geschlossen, als zumindest offiziell keine Einkreuzungen anderer Rassen mehr stattfanden. Von seinen frühesten Anfängen her wurde der DK als vielseitiger Jagdgebrauchshund gezüchtet und ausgebildet. Dies wird nicht zuletzt dadurch belegt, dass ein DK als erster Hund in das Jagdgebrauchshundestammbuch eingetragen wurde - aufgrund einer bestandenen VGP. An dem Zuchtziel der Väter unserer Rasse hat sich bis heute nichts geändert. Wir wollen den DK als vielseitigen Jagdgebrauchshund, der sich nach dem Schuss vor keiner anderen Vorstehhundrasse verstecken muss und der vor dem Schuss den Jäger, der den Blick für diese besonderen Eigenschaften nicht verloren hat, durch seine Eleganz, seinen Suchenstil, sein Vorstehen und seine feinen Manieren begeistern kann. Nicht unerwähnt soll hierbei die Ausdauer bleiben, die ihn auszeichnet, wenn höhere Temperaturen und schwieriges Gelände besondere Anforderungen stellen.
Getreu des Grundsatzes "durch Leistung zum Typ" achten unsere Züchter auf einen hohen Formwert, wohl wissend, dass die Summe der Eigenschaften, die im Standard DK auch international festgelegt sind, nicht allein unter ästhetischen Gesichtspunkten zu sehen sind, sondern vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass diese, je besser sie ausgeprägt sind, unsere Hunde zu besonderen jagdlichen Leistungen befähigen. Die jährlichen Eintragungszahlen der Welpen ins Zuchtbuch Deutsch-Kurzhaar schwanken in den letzten zehn Jahren um die Zahl 1200, wobei im Zuchtjahr 2001 eine leichte Zunahme der Welpenzahl um fast zehn Prozent registriert werden kann. DK liegt mit seinen Eintragungszahlen in Deutschland deutlich hinter Deutsch-Drahthaar, die über 3000 Welpen eintragen, und in etwa gleichauf mit den Kleinen Münsterländern. Ein messbarer Leistungsvergleich ist zu anderen Rassen nur begrenzt möglich. Er kann sich nur auf die gemeinsamen Prüfungen und Leistungsnachweise beziehen. Die alljährlichen Prüfungsübersichten des Stammbuchführers des JGHV lassen erkennen, dass DK bei der VGP, der VSwP und vor allem beim VBR zur Spitzengruppe zählt, wenn man bei den dort veröffentlichten Ergebnissen die Relation zur Welpenzahl berücksichtigt. Weltweit gehört DK sicher zu den verbreitetsten deutschen Jagdgebrauchshunden. Die Welpenzahlen zum Beispiel Frankreich und Italien liegen weit über den deutschen Eintragungszahlen.
Die prüfungsmäßige Erfolgsbilanz korrespondiert mit den Erfolgen beim jagdlichen Einsatz. Wenn auch die Suchjagd, insbesondere auf Federwild, heute für viele zu einem besonderen "Schmankerl" geworden ist, das man sich nur selten
gönnt, dann aber umso mehr mit einem DK genießen kann, so bleiben die vielen anderen Einsatzmöglichkeiten. Zu den Selbstverständlichkeiten der Arbeiten nach dem Schuss wie freudigem Apportieren, Nachsuchen, Verfolgen kranken Wildes auch im schwierigen Gelände, Schweißarbeit und Arbeit im Wasser kommen auch die Stöbereinsätze im Wasser und im Wald. Auch wenn von Züchtern konkurrierender Rassen, die mehr auf das Stöbern spezialisiert sind, gelegentlich sogar unsachlich gegen den Einsatz von Vorstehhunden bei Bewegungsjagden polemisiert wird (wobei natürlich die Gefahr des Überjagens der eigenen Rasse bewusst negiert oder zumindest heruntergespielt wird): Unsere DK werden mit großem Erfolg auch bei der Hochwildjagd, insbesondere der Jagd auf Schwarzwild, eingesetzt. Sie sind dann nach dem Treiben in aller Regel wieder zur Stelle.
Unzutreffend sind auch die gelegentlich negativen Äußerungen bezüglich der Wasserpassion des DK. Dass kurzhaarige Hunde bei der Wasserarbeit benachteiligt seien, gehört sicher in das Reich der Fabel. Ich kenne keinen Meeressäuger mit krausem Haar. Die Zeiten, in denen die Wasserqualität eines durchschnittlichen DK höchsten Anforderungen nicht standhielt, liegen mehr als ein halbes Jahrhundert zurück.
Das kurze Haar, das unserer Rasse den Namen gab, hat wesentlich mehr Vorteile als Nachteile. Es ist nicht nur pflegeleichter und trocknet schneller, sondern die Gefahr von Schnee- und Eisklumpen an den Läufen und an der Bauchwolle ist nicht gegeben.
DK hat, geschichtlich bedingt, teilweise ein eigenes geschlossenes Prüfungssystem mit einigen Unterschieden zum Prüfungssystem des JGHV das die meisten anderen Vorstehhundrassen in Deutschland nutzen (siehe Kasten).
Die Bedeutung, die wir der Suche und dem Vorstehen beimessen, entspricht nicht nur unserem Zuchtziel. Wir wissen auch, welche Bedeutung diese Fächer im Ausland haben. Länder, in denen das Field-Trial eine Zuchtprüfüng ist (man sollte dieses Prüfungssystem nicht einfach als Sport abtun!), gewichten diese beiden Fächer in besonderem Maß, und eine erfolgreiche Zusammenarbeit in einem Weltverband lebt von gegenseitiger Toleranz. Umso erfreulicher ist eine weltweite Entwicklung hin zu dem vielseitigen, sehr leistungsstarken Jagdgebrauchshund DK.


Nachruf aus "die Pirsch",
Heft 24/2004

Am 20. November 2004 starb Claus Kiefer (70), der Präsident des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes. Er war einer der führenden Persönlichkeiten der Jagdkynologie in Deutschland, seit 1978 leitete er als Präsident den DK-Verband und seit 1991 den DK-Weltverband. Er war Obmann für das Jagdhundewesen im VDH und Mitglied der FCI-Kommission für die kontinentalen Vorstehhunde. Sein Können und sein unbestechliches Urteil machten ihn zum viel gefragten Form- und Leistungsrichter. Viele jagdliche und jagdkynologische Vereine und Verbände ehrten Claus Kiefer mit hohen Auszeichnungen. Das Deutsche (Jagd-) Hundewesen verliert mit Claus Kiefer eine seiner führenden und herausragenden Persönlichkeiten. Die PIRSCH dankt Claus Kiefer für manchen hervorragenden Fachbeitrag.

 

Nachruf in "Der Jagdgebrauchshund"

Am 20. November 2004 verstarb unerwartet der langjährige Präsident des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes e.V. Claus Kiefer im Alter von 70 Jahren.

Claus Kiefer war Zeit seines Lebens aktiv mit der Jagd und dem Jagdgebrauchshundewesenverbunden. Bereits vor Erwerb seines ersten Jahresjagdscheins im Jahre 1958 widmete er sich seiner geliebten Jagdhunderasse, dem Deutsch-Kurzhaar. Das Jagdgebrauchshundewesen und im Besonderen die Rasse Deutsch-Kurzhaar haben sein jagdliches Leben weit über die Grenzen Deutschlands hinaus geprägt. Schon in den 70er –Jahren übernahm er den Vorsitz des DK Südwest, um dann bereits 1978 zum Präsidenten des DK-Verbandes gewählt zu werden. Seit dieser Zeit hat er sich mit der ihm eigenen Kraft und Energie im "Erweiterten Präsidium des JGHV" und auf den Jahresmitgliederversammlungen des JGHV vehement für das Jagdgebrauchshundewesen eingebracht. Seine Redebeiträge zu aktuellen Themen in den Gremien des JGHV, vorgetragen mit hoher Eloquenz, überzeugender Rhetorik und großer Überzeugungskraft, bleiben unvergessen. Mit der Kraft seiner ganzen Persönlichkeit verstand es, die Interessen des Jagdgebrauchshundewesens im Allgemeinen nachhaltig zu vertreten. Auch als Verbindungsmann des deutschen Jagdgebrauchshundewesens zum VDH und in den Gremien der F.C.I. hat er sich große Verdienste erworben. Rückblickend sind es die Verdienste von Claus Kiefer, wenn heute in den internationalen jagdlichen Prüfungsordnungen der F.C.I. für die Gruppe der "Kontinentalen Vorstehhunde" wichtige Teile unserer JGHV- Prüfungsordnungen Eingang gefunden haben und darüber hinaus die deutschen Prüfungsordnungen des JGHV weltweite Anerkennung durch die F.C.I. erfuhren.
Seine internationalen Erfahrungen fanden ihren Höhepunkt, als 1991 der Weltverband Deutsch-Kurzhaar gegründet und er zum 1. Präsidenten dieses Verbandes gewählt wurde, der derzeit 31 internationale DK-Zuchtvereine zu seinen Mitgliedern zählen kann.

Seine besonderen Kenntnisse als Formwertrichter im DK-Verband waren die Voraussetzungen, dass er vom VDH zum Spezialzuchtrichter für Deutsch- Kurzhaar, Deutsch-Drahthaar und Große Münsterländer ernannt wurde. Seine umfassenden Erfahrungen als JGHV-Verbandsrichter im jagdlichen Prüfungswesen führten dazu, dass die F.C.I. ihn zum Leistungsrichter für jagdlichen Prüfungen der Vorsstehhunde bestellte.

Diese Aufgabe führten ihn und seine Frau Anneliese in alle Welt. Gemeinsam mit seiner Frau hat er alle Höhen und Tiefen des alltäglichen lebens mit Erfolg gemeistert. Beide waren als eine Einheit zu versteheni in der jeder für sich eine wichtige Rolle fur den vielseitigen Vorstehhund der Rasse Deutsch-Kurzhaar innehatte. Anlässlich seines siebzigsten Geburtstages wurde Claus Kiefer vom Präsidenten des JGHV für seine besonderen Verdienste um das Jagdgebrauchshundewesen mit dem "Großen Goldenen Leistungsabzeichen mit Eichenkranz" des JGHV geehrt.

Mit dem Tod von Claus Kiefer verliert der Jagdgebrauchshundverband eine verdienstvolle und große Persönlichkeit. Unser Mitgefühl gilt der Familie Kiefer.

Das Präsidium des Jagdgebrauchshundverbandes e. V.


Nachruf in "Wild und Hund" Heft 24/2004

Claus Kiefer ist tot

Am 20. November 2005 verstarb Claus Kiefer, der langjährige Vorsitzende des Deutsch Kurzhaar-Verbandes im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Herzoperation. Seit 1978 stand er nicht nur an der Spitze des Verbandes, er war auch mehr als 20 Jahre in Personalunion Leiter der ZuchtbuchsteIle und bis zum Jahr 2002 Zuchtbuchführer, bevor er dieses Amt abgab und dessen Stellvertretung bis zuletzt übernahm. Seit der Gründung des DK-Weltverbandes im Jahr 1991 wirkte Claus Kiefer in diesem Gremium ebenfalls als Präsident.
Für sein Engagement im Jagdgebrauchshundwesen, das sich über die Kurzhaarigen hinaus erstreckte und immer in besonnener Weise die gesamte "Jagd mit Hund" im Blick hatte, erhielt Claus Kiefer die höchsten Auszeichnungen des DK-Verbandes, des Jagdgebrauchshundverbandes und des Verbandes für das deutsche Hundewesen, sowie vieler weiterer nationaler und internationaler Vereinigungen.
Neben seiner Leidenschaft für den Deutsch-Kurzhaar und die Jagd, war der Volljurist und ehemalige Direktor der Landesfinanzschule Rheinland-Pfalz als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Speyer und in der Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde Römerberg tätig. Dafür erhielt Claus Kiefer das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Seine Familie, Freunde und Wegbegleiter gedachten Claus Kiefer am 25. November im Dom zu Speyer. Einer, der nicht mehr daran teilnehmen konnte, war sein letzter DK-Rüde "Beau vom Hegehaus". Er starb am 19. November – einen Tag vor seinem Herrn.